Michaela Hediger ist 23 Jahre alt und absolviert eine Lehre als Polymechanikerin bei uns «auf der Burg», wie die Einheimischen so liebevoll sagen. Michaela Hediger, eine strahlende Persönlichkeit berichtet:
Achtung, fertig, los in Richtung Zukunft!
Michaela: "Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust"
Ich bin voll und ganz Familienmensch. Ich liebe es zu kochen und meine Liebsten mit feinen Speisen zu verwöhnen. Aus saisonalen Lebensmitteln etwas Schmackhaftes zu zaubern, reizt mich noch heute sehr. Daher war die Idee, eine Lehre als Köchin zu machen, damals naheliegend. In meiner ersten Anstellung im Beruf als Köchin selbst musste ich dann aber leider schnell feststellen, dass mich diese Arbeit nicht langfristig glücklich machen würde. Nach sieben Monaten entschied ich, einen anderen Weg einzuschlagen.
Ich brauchte etwas Zeit, um mir über meine beruflichen Wünsche und Ziele klar zu werden. Um trotzdem eine interessante Tätigkeit auszuüben und Geld zu verdienen, ging ich gerne auf das Angebot von Eichenberger Gewinde AG ein. Ich unterschrieb einen befristeten Vertrag als Aushilfe in der Montage.
Polymechaniker/innen sind in der Entwicklung, Herstellung und Montage von Werkzeugen, Geräteteilen oder ganzen Produktionsanlagen tätig. Eine der Hauptaufgaben von Polymechaniker/innen stellt die Fertigung dar, wo Aufträge von Anfang bis Ende ausgeführt werden. Für Einzelanfertigungen oder Prototypen stehen Dreh-, Fräs-, Bohr- und Schleifmaschinen im Einsatz, auf denen es gilt, das Handwerk zu erlernen. Meist wird aber auf computergesteuerten Maschinen gearbeitet. Polymechaniker/innen programmieren die Fertigungsmaschinen anhand von Konstruktionszeichnungen und bestimmen die Bearbeitungsschritte und die benötigten Werkzeuge, womit sie das Produktionsgerät auch gleich selbst bestücken. Nach erfolgten Testläufen und der Sicherstellung, dass die Maschine perfekt eingestellt ist, wird die Produktion unter stetiger Überwachung laufen gelassen. Mit hochpräzisen Mess- und Prüfinstrumenten kontrollieren die Polymechaniker/innen schliesslich die Qualität der einzelnen Werkstücke.
Es geht mir blendend! Ich habe den Entschluss, eine zweite Lehre zu beginnen, noch keine Sekunde bereut. Damals kam die Personalfachfrau von Eichenberger auf mich zu und suchte das Gespräch. Sie erklärte mir, dass ich über die besten Voraussetzungen für eine Lehre als Polymechanikerin verfügen würde. Sie motivierte mich sehr! Und ja, es stimmt, ich habe handwerkliches Geschick, besitze ein technisches Verständnis und interessiere mich sehr für mechanische Zusammenhänge, das war mir bis anhin gar nicht so bewusst.
Ich schätze die familiäre Atmosphäre im Betrieb und finde die Leute super. Sie sind sehr offen, freundlich und hilfsbereit. Jeder Mensch braucht Bestätigung, das motiviert einen und das gilt auch für den Arbeitsplatz. Ich habe erlebt, dass Führungskräfte manchmal dazu neigen, erst bei negativen Vorfällen ein Gespräch zu suchen. Das ist bei Eichenberger nicht so, positive Rückmeldungen gehören zum Arbeitsalltag. So fallen mir die Aufgaben leicht von der Hand. Es läuft auch recht gut in der Schule. Mathe und Physik sind meine Lieblingsfächer. Allerdings spüre ich oft, dass ich in den Fächern Maschinen-, Zeichnungs- und Elektrotechnik mehr Mühe habe als die Männer.
Viele meinen, man muss sich als Frau irgendwelche Sprüche anhören, aber das ist nicht der Fall. Ich habe bisher noch nie etwas gehört und muss mich da auch nicht speziell behaupten. Vielleicht bringe ich als Frau auch ein bisschen Ruhe hinein. Für mich macht das Geschlecht keinen Unterschied. Sicher kommt mir aber hier mein Alter zugute. Mittlerweile fühle ich mich selbstsicher und kann ganz authentisch sein. Dadurch fällt mir der Umgang mit den Kollegen im Team sehr einfach.
Wer über ein Berufsdiplom verfügt, hat laut Statistik dreimal bessere Chancen in der Arbeitswelt. Ich möchte nächstes Jahr also einfach eine gute Prüfung hinlegen, mal eine Weile 100% als Polymechanikerin arbeiten und die Arbeitswelt geniessen. Alles Weitere zeigt sich dann automatisch.
Ich empfehle diese Lehre allen, die technische Abläufe faszinierend findet und gerne handwerklich tätig sind. Mir gefällt, dass Aufträge, die man z.B. morgens bekommt, zu fertigen Teilen verarbeitet werden. So sieht man/frau am Ende des Tages, was man/frau geleistet hat.
Und – Frauen stemmen diesen Beruf genauso gut wie Männer!